Nun lag es also in der Schublade, das gute, alte T430. Zuerst war ich bereit es ein für alle Mal in den Ruhestand zu schicken, doch ich bin unfähig das Handtuch zu werfen, wenn ich nicht mindestens ein zweites Mal ebendasselbe probiere. "Ich gab nicht auf, denn Ausdauer zählt mehr als ein beharrlicher Faultier-Versuch", gab mir mein Lehrmeister ChatGPT als allumfassende Weisheit mit auf diesen steinigen Weg. Mit meinem kleinen Geist werde ich wohl niemals die volle Bedeutung dieses endlosen Schatzes der Erleuchtung fassen können – mir blieb nichts weiteres, als demütig und gesenkten Hauptes den Installations-Stick erneut an den Laptop anzuschließen. Ausdauernder als ein beharrliches Faultier würde ich meinem Meister alle Ehre machen!
Und so schreitete der Fortschrittsbalken erneut andächtig voran. Viel später, als der Mond bereits lächelnd über die Wipfel blickte, war die Stunde der Wahrheit erneut gekommen. Wieder geschah… nichts. Ein leiser Seufzer stieg empor und das Geräusch vom Kopfkratzen klang sanft durch die Gänge.
Im Kerzenschein nun der nächste Versuch, diesmal wählten elegante Finger statt der grafischen Installation die nichtgrafische auf der Computerklaviatur an und das vertraute Surren des Lüfters erfüllte den Raum. Dann geschah Unerwartetes: MAN KANN DAS VOLLSCHREIBEN DES MASSENPEICHERS AUCH ABBRECHEN?!!!!1einself1
Himmelhoch jauchzend schälten sich wertvolle Stunden von der verbliebenden Restzeit ab, die quälende Ungewissheit hatte bald ein Ende. Eine wichtige Entscheidung war indes noch zu treffen: Welche Desktopumgebung erfährt die Zuneigung des edlen Nutzers?
KDE sollte es sein, denn diese treue Zosse begleitete mich nun schon in einige kühne Abenteuer. Nur noch ein Weilchen, dann reiten wir gemeinsa– Was zum Teufel, das läuft ja zäh wie Kaugummi! Bäh!
Kommt Zeit, kommt Rat – Lastet KDE schwer auf den Schultern des alten Rechners ist es angeraten XFCE aus dem Schuppen zu holen. Und siehe da, nun tanzte alles geschmeidig über den Bildschirm. Traurigerweise leider nicht ohne Nebenwirkungen, denn durch die bisherige Vorherrschaft einer anderen Desktopumgebung knarzte es an vielen Ecken und Enden. Und das bedeutet, richtig, eine Neuinstallation. Die durften wir schon zu lange nicht mehr bewundern, juhu.
$MINUTEN später, Zeit spielt in diesem Universum schon lange keine Rolle mehr, waren der Laptop und ich auch am Ende dieser Reise angekommen. Naja, fast. XFCE ist schön und gut, aber wer von den großen Platzhirschen der Desktopumgebungen, KDE und besonders Gnome, kommt, vermisst hier und da vielleicht etwas Politur und Eyecandy. Was also tun? Genau, sich richtig reinlehnen: Wenn schon, denn schon!
Chicago95 kam zur Rettung und verpasste unserem biederen XFCE noch ein gehöriges Downgrade, aber in style! Wir alle vermissen den zeitlosen oldschool-Look von Windows 95, und hier ist er zurück (Screenshots)! In einer wundersamen Wendung verwandelt sich XFCEs bisweilen krudes Nutzererlebnis in eine wohlige Retro-Oase, der man nichts mehr krumm nimmt, denn hey – so war das früher eben!
Ich bin gespannt, wie lange ich es damit aushalte.
Wer nicht folgen kann: Die Idee ist, den Speicher vor dem Ablegen der verschlüsselten Daten ein Mal komplett mit zufälligem Datenmüll vollzuschreiben und damit vorherig auf den Datenträger geschriebene "Klartext-Daten" damit effektiv zu vernichten. Bonus: Da die späteren verschlüsselten Daten ohne Schlüssel für eventuelle Angreifer ebenfalls keinen Sinn ergeben, kann er nicht abschätzen wo die Nutzdaten enden und der Müll anfängt. Somit hat er weniger Anhaltspunkte für seine Analysen.
Die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme ist mir gerade in Bezug auf SSDs nicht einhundertprozentig klar und theoretische Angriffe dieser Art sind in meinem Threat Model nur nachrangig berücksichtigt. ↩