Natürlich musste es dazu kommen. Eben noch abgetan, hockte ich die Tage dann doch im Keller und suchte mein Nintendo 64-Zeug zusammen. Zwar habe ich nicht alles finden können, ich vermisse sämtliche Rumble- und ein paar Controller Paks (also Memory Cards), aber da konnte eBay glücklicherweise kostengünstig aushelfen.
Immerhin sind die relevantesten Spiele meiner Sammlung (vielleicht vergaß ich auch den Rest verkauft zu haben) und – viel wichtiger – die Konsole samt Controllern und Kabelage vorhanden.
Verhalten optimistisch stöpselte ich den Quell unzähliger heiterer Stunden an meinen modernen Fernseher (glücklicherweise nicht modern genug um noch über die passenden AV- oder SCART-Anschlüsse zu verfügen) und blickte auf ein schwarzes Bild. Verdammt, ist das Ding in seinem Ruhestand seit circa 2003 wohl doch einsam an Altersschwäche gestorben.
Zumindest die rote Leuchte tat noch pflichtbewusst seinen Dienst, es schien also nicht alles verloren. Eine halbe Stunde Fehlersuche später, inklusive durchprobieren aller in Frage kommenden Anschlüsse am Fernseher (auch mit anderen Konsolen), ließ sich die Konsole dann doch zur Unterbrechung ihres Ruhestands überzeugen.
Letztendlich reichte es, das Spielmodul mehrmals ein- und auszustecken, um die Kontakte im Modulschacht etwas abzuschleifen und störende Korrosion zu entfernen. Zwei oder drei Mal ist mir das N64 dann noch im Betrieb abgeschmiert, aber nach weiteren behutsamen rein-raus-Manövern scheint alles in Ordnung zu sein und multiple mehrstündige Sessions wurden seitdem erfolgreich abgehalten. Erfolg!
Aber in diesem Zustand soll es nicht enden, ich plane das Ding im Betrieb zu behalten und orderte mir eigens für die merkwürdigen Schrauben, die Nintendo damals verwendete passendes Werkzeug. Offenbar habe ich immer gut auf mein geliebtes N64 aufgepasst, denn innen war es für sein Alter überraschend sauber. Einzig der Resetknopf musste herausgenommen und gereinigt werden, denn dieser ist dafür bekannt bei kleinstem Dreck die Segel zu streichen und sich festzuklemmen. Überhaupt kein Problem.
Gesagt, getan. Mein Nintendo 64 ist nun sowohl von außen (abgesehen von meinen hässlichen Aufklebern, aber die bleiben jetzt dran, gehört zum feeling) als auch von innen vorbildlich sauber und die Resettaste funktioniert erstmalig seit 1998 wieder. Ich könnte kaum zufriedener sein.
Als nächstes steht dann wohl ein Everdrive an, damit ich Spiele und Romhacks von einer SD-Karte abspielen kann und den ausgeleiersten Sticks meiner Controller verpasse ich frische Ersatzteile.
Die alten Games spielen sich am Ende auf der Originalhardware doch am Besten. Außer vielleicht Turok 2, das Remaster auf dem PC ist schon ziemlich knusprig.