Ich versus Music-Streaming

Zumindest in meinem Bekanntenkreis bin ich wohl einer der Letzten, die auf den digitalen Bezug von Musik weitgehend verzichten.

Sicherlich klingt es widersprüchlich, wenn ich meine gekauften CDs sofort nach Erhalt digitalisiere, um sie dann auf vermutlich ewig ins Regal zu stellen. Aber zumindest habe ich so ein physisches Backup meiner wichtigsten Sammlung (vorausgesetzt sie gammelt nicht dahin).

Filme, Serien, Bücher und sogar Spiele sind für mich nicht so wichtig wie der Soundtrack meines Lebens. Dieser umfasst gut 130 CDs, was sicherlich nicht die üppigste Auswahl aller Zeiten ist, aber mein Musikgeschmack ist auch recht fokussiert.

Doch das könnte sich ändern: Ich habe mir neulich aus reiner Neugier ein Apple Music-Probeabo geklickt und eigentlich… ist es ganz gut.

In grauer Vorzeit, meine ich mich zu erinnern, als diese Dienste gerade starteten, kam die Auswahl gerade in den extremeren Metal-Spielarten sehr dürftig daher. Jetzt stellte ich erfreut fest, dass das Angebot zumindest in "meinen" Subgenres ziemlich umfassend ist. Bisher habe ich zumindest noch nichts vermisst.

Ganz im Gegenteil, ich hörte mir in den letzten Tagen so einige Alben an, die mitunter schon seit Jahren auf meiner Wunschliste standen – und nun bin ich froh, dass ich sie nie gekauft habe. Auf der anderen Seite habe ich nun Scheiben auf dem Zettel, die ist erst jetzt entdeckte. So gleicht sich alles wieder aus und ich kaufe nicht mehr die Katze im Sack.

Ich werde meine persönliche Sammlung – zumindest vorerst – nicht auflösen, aber mit diesem neumodischen Streaming kann ich sie bequemer kuratieren als je zuvor. Es mag zwar auch vieles auf Youtube verfügbar sein, die nahtlose Integration in Apples Musik-App macht es unfassbar komfortabel sich durch mein eigenes Zeug und den Abo-Katalog zu bewegen; ich verbringe mehr Zeit mit Hören als mit Suchen.

Am Ende wird dieser Dienst bestimmt dafür sorgen, dass ich unterm Strich mehr CDs kaufe als vorher.