Fernsehen ist nichts für meinen Alltag

Hey, seht mal: Da mault jemand über Leute, die es öffentlich zuzugeben wagen, nicht mehr in die Flimmerkiste zu glotzen:

Nicht wenige Menschen neigen dazu, sich öffentlich vom Fernsehen zu distanzieren - und mancher davon hält sich deshalb womöglich sogar für etwas Besseres. Zu Unrecht, findet Hans Hoff. Warum er Aussagen dieser Art für affig hält…

Oh je. Nach diesem Teaser folgt ein Rant über die Idiotie vom öffentlich zur Schau gestellen Fernseh-Nichtkonsums, durch merkwürdige und vor allem hinkende Vergleiche mit diversen Totholzmedien. Von einem Menschen der letztlich durch TV-Konsum sein Leben finanziert, nehme ich an. Klar, was sollte er auch anderes sagen?

Aber ich sehe auch den Punkt des Herrn Hoff, denn immerhin habe ich einmal genau in die Kerbe geschlagen, die er nun recht blumig kritisiert. Er hat Recht wenn er sagt, dass es irgendwo auch gute und sehenswerte Inhalte gesendet werden. Das habe ich mittlerweile selbst erkannt, auch wenn ich für die wenigen Perlen nicht bereit bin eine Fernsehzeitung zu studieren.

Also bleibe ich weiterhin bei meiner Ablehnung des linearen Fernsehens: Ich möchte mich - trotz Festplattenrekorder - nicht nach einem Sendeplan richten müssen. Der für mich noch viel wichtigere Punkt ist aber die Informationsdichte: In vielen Fällen kann ich mir mit gleichem zeitlichen Aufwand mehr Informationen in schriftlicher Form oder aus Podcasts (auch unter Zuhilfenahme gesteigerter Wiedergabegeschwindigkeit) in nahezu beliebiger Tiefe zuführen als das Fernsehen mit seinen Einspielern, Anmoderationen und Werbepausen. Außerdem kann ich mit dem Konsum schriftlich dargebrachter Informationen Leerläufe im Alltag überbrücken, das Fernsehen verlangt mir zu viel Aufmerksamkeit ab und das im Hintergrund laufen lassen stört mich.

Und wie sieht es mit Unterhaltung aus? Dieser Bedarf wird bei mir mit Computerspielen gedeckt. Noch ein Grund mehr auf TV verzichten zu können.

Ach ja:

Es ist kompletter Blödsinn, freiwillig einen Kommunikationskanal zu verstopfen, sich auszuschließen von Informationen, im besten Fall von Bildung.

Vielleicht sollte jemand dem Herrn Hoff mal das Internet zeigen.