Der Onlineauftritt der Bildzeitung sperrt nun Nutzer mit Adblockern aus. Nicht dass ich mich für deren "Presseerzeugnisse" interessiere, aber es ist ein guter Zeitpunkt, um das Thema erneut aufzugreifen und etwas zu erweitern:
Werbung kann nicht nur nervig sein – meiner Meinung nach ist es in den letzten Jahren in dieser Hinsicht sogar eher besser geworden – sondern greift auch gerne die Privatsphäre der Nutzer an. Tracking Cookies und Zählpixel sind da noch die simpleren Varianten.
Der Deal: Als Nutzer werden dir Inhalte geboten, als Gegenleistung lässt du dir Werbung anzeigen und Daten über dich sammeln, damit du mit noch mehr Reklame zugeschüttet werden kannst. Irgendwo unterwegs fallen diese persönlichen Daten dann vielleicht vom Laster und machen anderweitig die Runde. Nicht schön.
Eine andere, momentan noch eher unbefriedigt umgesetzte Möglichkeit wäre das Bezahlen von einzelnen Artikeln. Dummerweise scheinen die Verlage und Anbieter dem nicht besonders positiv gegenüberzustehen, sonst würden sie für einen halbseitigen Artikel keine 4,99 € von mir verlangen.
Meine Privatsphäre ist mir grundsätzlich mehr Wert als die Wirtschaftlichkeit von Verlagen und Anbietern. Aber es wäre auch zu einfach zu sagen dass die schreibende Zunft das jammern einstellen und sich gefälligt ohne die großen bösen Werbenetzwerke finanzieren soll. Wenn ich ehrlich bin, würde ich selbst bei Niedrigstbeträgen für Artikel meinen Nachrichtenkonsum allein aus rein finanziellen Gesichtspunkten deutlich einschränken. Abos kämen für mich erst recht nicht in Frage, dafür lese ich zu viele unterschiedliche Quellen.
Alles in allem eine schwierige Situation. Wir können nicht einfach großflächig Adblocker benutzen, sonst verschwindet die Werbung irgendwann von den Rändern der Internetseiten und wandert von den meisten unbemerkt in die Inhalte der Artikel.
Nachtrag: Um nochmal aus einem leicht anderen Winkel drafuzuschauen: Fefe hat da beispielsweise eine etwas weniger diplomatische Meinung, aber die Idee mit der Presseflatrate ist gut.