Mission Statement

Nach über zwei Jahren Betrieb auf deruku.net wird es vielleicht mal Zeit, eine der wichtigsten Fragen der jüngeren Menschheitsgeschichte zu beantworten: Was mache ich hier überhaupt und warum?

Der Beginn und das Ende

Ich habe mich schon immer für Computer und Technik interessiert. Irgendwann Anfang der 2000er kaufte ich eine Zeitschrift, die einen Artikel über Dreamweaver sowie eine Testversion davon enthielt. Mit dieser Starthilfe bastelte ich per WYSIWIG meine erste Homepage und stellte sie bei einem Gratishoster ins Netz. Letztendlich war es nicht mehr als eine mehrseitige Visitenkarte, aber ich war im Netz vertreten.

Ich tastete mich immer weiter voran, wollte mehr über das Web und seine Techniken lernen und bald war an die Internetseite noch ein kleines Forum angegliedert, welches ich mit einer Handvoll Freunden bevölkerte. Später wurde die statische HTML-Hauptseite auch noch durch ein CMS ersetzt.

Neugierig probierte ich von Joomla! bis WordPress vieles aus und lernte alle damals gängigen Systeme kennen. Als der Punkt erreicht war an dem meine Freunde mir sagten, dass meine Internetseite vor lauter Plugins und unnötigen Funktionen (Wer braucht eine Analoge Uhr in seinem Blog?) zu schwer zu benutzen und zu verstehen sei, verließ mich mein Tatendrang. Letztendlich habe ich fehlenden Inhalt durch Feature creep kompensiert.

In dieser Zeit lernte ich viel, kam aber zu dem Schluss dass ich keine Internetpräsenz benötige wenn ich nichts mitzuteilen habe. Und so stellte ich meine Webseitenaktivitäten ein.

Ein Leben für ein Leben

Ausgerechnet der Tod vom Google Reader 2013 ebnete den Weg für ein neues Webprojekt meinerseits. Die Suche nach Ersatz führte mich zu Tiny Tiny RSS. Dieses setzt Webspace vorraus, also klickte ich mir einen Account bei Uberspace und begann mich erneut mit dem Web zu beschäftigen.

Falls sich eventuelle Besucher vertippen und auf meiner Domain landen, sollten sie immerhin eine kleine Seite statt des Anmeldebildschirms von TT-RSS zu Gesicht bekommen, also setzte ich mich hin und bastelte. Folglich ereignete sich wieder ein Fall von Featuritis, und schon war wieder ein Blog im Spiel.

Aus der Asche auferstanden

Simpel sollte es sein, schlank und schnell. Als Vorbilder in Sachen Gestaltung und Funktionsumfang dienten zunächst die Motherfucking Website und Fefes Blog. Ich versuchte nicht die ganz harte Linie zu fahren und ließ mich zu einem reduzierten Design inspirieren. Nach meiner persönlichen Erfahrung braucht es auch nicht mehr. Eine Suchfunktion, Kategorien und Tags bringen nichts, wenn die Besucher mit diesen Konzepten nicht vertraut sind oder nicht damit umgehen können; denn die "Zielgruppe" ist die selbe wie vor über zehn Jahren: Freunde und Familie mit wenig Expertise in Sachen Computer.

Eine Seele für die leere Hülle

Was sich ebenfalls nicht geändert hat: Die Tatsache, dass ich nicht viel zu erzählen habe. Statt regelmäßig lange Aufsätze über die interessanten Themen des Lebens zu verfassen, wollte ich dieses Blog nutzen wie andere Leute Twitter oder Facebook – kurze, knappe Gedanken formlos in die Welt entlassen. Auch hier war Fefes Blog in gewisser Weise ein Vorbild.

Ruf ohne Echo

In sozialen Netzwerken treiben sich viele merkwürdige Gestalten herum. Einige suchen aktiv Streit, andere wollen provozieren oder deunzieren. Um sinnlose Diskussionen zu vermeiden, hat sich in meinem Kopf eine Schere etabliert: Welche Reaktionen könnte ich mit meinem Beitrag provozieren? Will ich mich in hitzige Debatten verwickeln lassen, die als Endergebnis nur die Verschwendung von Zeit und Energie lassen? Nein, möchte ich nicht – das können ruhig andere übernehmen. Ich bin schließlich nur zum Spaß hier. Ich ziehe mich auf meine Internetinsel zurück und sage was ich sagen möchte.

Aus diesem Grund möchte ich, die möglichen rechtlichen Implikationen mal außen vor gelassen, keine Kommentarfunktion zur Verfügung stellen. Sollte nun jemand unbedingt einen Beitrag leisten wollen, kann er dies gerne per Mail tun. Somit ist die Einstiegshürde hoch genug, dass ich nicht übermäßig von Trollen und sonsigtem Internetungeziefer behelligt werde. Nur so kann ich frei über Dinge schreiben, und ich fühle mich dabei wohl.

Sprache aus vergangenen Zeiten

Gelegentlich fallen mir eigene Texte aus meiner Schulzeit in die Hände, und ich muss jedes Mal mit Erschrecken feststellen, dass sich die sprachliche Qualität meiner Texte seit meinem Schulabschluss stark zurückbildete. Insofern ist diese komplette Internetseite mit all seinen Inhalten als Fingerübung zu verstehen.

Fenster in den Geist

Alles hier existiert nur zu meiner eigenen Unterhaltung. Gerne kann jeder mitlesen, aber ich bin nicht auf Interaktion angewiesen. Weder erfasse ich hier Daten über meine Besucher, noch interessiere ich mich dafür. Selbst wenn ich wüsste, dass wirklich niemand hier vorbeischaut würde ich weitermachen. Und das ist wohl die Antwort auf die eingangs gestellte Frage nach dem Warum:

Ich tue es, weil ich es kann.