Tiny Tiny RSS

Really Simple Syndication ist hier offensichtlich ein ständig wiederkehrendes Thema.

Ich erwähnte bereits die Webserverfunktion meines NAS. Den bisher so großspurig angekündigten Heimnetz-GoogleDocs-Ersatz habe ich bisher noch nicht gefunden. Dafür aber etwas anderes.

Aber mal eins nach dem anderen:

Früher nutzte ich den E-Mail Client Thunderbird als RSS-Reader. Damals war es noch einfach, ich konnte meine Nachrichten schließlich nur auf meinem Computer lesen. Die Wörter "Smartphone" oder "Tablet" waren noch gar nicht gebräuchlich. Später nutzte ich vereinzelt auch mal andere Programme.

Irgendwann machte ich eine Weiterbildung. Vollzeit, an einem fremden Rechner fern der Heimat. Zu dieser Zeit gab es zwar schon die ersten Smartphones, diese waren aber für mich bei Weitem nicht erschwinglich. Dafür hatte ich am Ort des Geschehens jedoch einen Internetzugang. Und ab und zu Leerlauf. Dummerweise macht es bei einer schmalen Internetverbindung wenig Spaß seine Newsseiten anzusurfen. Zusätzlich wühlt man sich dann zuhause durch seine RSS-Feeds und liest Artikel doppelt. Nervig.

Also musste eine Lösung her: Mal eben einen Google-Account eingerichtet, Quellen eingefügt und nur noch online gelesen. So konnte ich auch auf fremden Rechnern meine Listen abarbeiten. Ziemlich bequem.

Dann kam vor einigen Monaten die Schocknachricht: Google Reader wird zum 1. Juli 2013 eingestellt. Was nun? Mir gab es keine Ruhe, und ich musste, obwohl ich noch viel Zeit hatte, eine Alternative finden. Meine Wahl fiel zunächst auf Feedbin. 2 $ pro Monat, das kann man sich ruhig mal leisten.

An sich war ich zufrieden, doch mir gefiel der Gedanke nicht, mich wieder von einem externen Dienstleister abhängig zu machen. Vielleicht geht er ja pleite oder meine Daten gelangen durch ein Sicherheitsleck in dubiose Hände. Ein unangenehmer Gedanke, denn durch meine Lesegewohnheiten lässt sich ein besseres Bild von mir zeichnen als durch meine Einkaufsgewohnheiten bei Amazon.

So kam ich dann auf Fever. 30 $ und neuen Webspace später lief nun mein höchst persönliches News-System. Keine ausländische Firma die mitloggt oder -liest. Ein wohliges Gefühl macht sich breit. Wieder vergingen etwa zwei Monate.

Eigentlich war ich ja zufrieden, aber ich musste es mal wieder auf die Spitze treiben. Mit dem NAS hatte ich nun die Möglichkeit, meinen Newskonsum zurück ins Heimnetz zu holen. Ich installierte also Fever. Mehrtägige

Tests haben jedoch eine recht schwache Performance hervorgehoben. Außerdem hatte ich Schwierigkeiten, das automatische Abgrasen der Feeds per cron zu realisieren.

Gut, dann eben nicht. Testen wir eben Tiny Tiny RSS. Dies läuft deutlich performanter, ist schlanker aber nicht schöner. Da ich meine News hauptsächlich per Reeder auf meinem Smartphone konsumiere, ist dies glücklicherweise irrelevant.

tl;dr: Ich bin zufrieden.