2025 – Year of the Linux Desktop? Bitte?

Ich bin ja inzwischen seit gut zwei Dekaden hauptsächlich auf Linux unterwegs und als Bastler immer ganz gut zurechtgekommen – hier klemmt mal etwas, dort muss man mal gegentreten. Meist sind nach einer kurzen Recherche des Problems nur wenige Handgriffe nötig, um den bockigen Rechenknecht wieder zur Kooperation zu motivieren.

Aber dann gibt es da diese Dinge, die über meiner Gehaltsklasse liegen, und die gehen mir so richtig auf den Zünder. Der Datentransfer via SFTP etwa: Im Terminal alles kein Problem, 120 Megabyte pro Sekunde im lokalen Netz. Möchte ich aber mit dem Dateimanager meiner grafischen Oberfläche arbeiten, siecht die Übertragung bei mickrigen 25 MB/s dahin. Kurz nachgeschlagen: Im Bugtracker weiß man Bescheid. Seit 2020. Früher funktionierte es sogar ohne Einschränkungen, erst irgendein Patch eines verwandten Subsystems führte zur Regression. Doch scheint es insgesamt nicht dringend genug zu sein, dass man sich darum kümmern müsste. Schade, hier und da wäre es schon recht bequem, derartige Angelegenheiten der Auflockerung halber auch mal mit der Maus regeln zu können.

Alles kein Thema, ich muss mich ja sowieso im Terminal aufhalten, weil der ab Werk installierte grafische Updatemanager regelmäßig ohne weiteres Zutun in Fehlermeldungen explodiert und nur bei bestimmten Planetenkonstellationen mal eine Aktualisierung erfolgreich durchführt, statt wie sonst einfach vollgekotzt in der Ecke rumzuliegen.

Auf eine andere Distribution zu wechseln führt unterm Strich ebenso wenig zum Erfolg, weil diese schlicht an anderer Stelle kaputt ist und sich dann ständig irgendwelche Fenster zurücksetzen oder Ähnliches. Damit gar nicht erst Langeweile aufkommt, werden auch gelegentlich in Major-Updates alte Nervereien durch frische ausgetauscht. Der Sound hat schließlich schon viel zu lange ohne Einschränkungen funktioniert.

Ich sage es ja nicht gerne, aber trotz all seiner Fürchterlichkeiten verrichtet Windows an den entscheidenden Stellen einfach seine Arbeit, ohne aufzumucken.