Terminator 1 und 2 sind (neben der Robocop-Trilogie natürlich) wohl die wichtigsten Filme meiner mittleren Kindheit. Ich war noch viel zu jung und die Streifen viel zu ungeschnitten, aber sie sind zusammen mit Spielen wie Metal Gear Solid sicher maßgeblich für meine Liebe zu um sich schießenden Cyborgs mein Interesse an Technik, Gesellschaft und Politik mitverantwortlich.
Umso besser, wenn sich im Laufe des Aufwachsens herausstellt, dass die Filme auch wirklich gut waren und nicht nur vom unvollständig ausgebildeten Jugendhirn auf ein nostalgisches Podest verklärt wurden: Terminator 1 (1984) ist ein Meilenstein des Actionkinos und besonders Terminator 2 (1991) erntet wenig Widerspruch, wenn man ihn als einen der besten Filme aller Zeiten referenziert. Was Terminator 3 angeht… Naja.
Lang' ist's her – es war im Jahr des Erscheinens oder recht kurz danach, also um 2003 oder 2004 – als ich T3 das erste Mal sah. Als großer Freund der ersten beiden Teile war ich damals schon skeptisch, ob eine Fortsetzung nach einer Dekade überhaupt noch in die Sichtweite dieses Niveaus gelangen kann. Kurz: Mir gefiel er nicht so recht und ich ließ ihn liegen. Künftige Filmabende umfassten immer nur die beiden beliebteren Geschwister und viele Jahre dachte ich nicht einmal mehr an diesen Film, die Nachfolger schaute ich mir nicht einmal mehr an.
Neulich hatte ich also meine Version der Reihe am Wickel und war begeistert, wie gut sie heute noch sind. Wahrscheinlich werde ich einfach nur alt, aber in dieser Qualität wird heutzutage einach nicht mehr gedreht. Mad Max: Fury Road (2015) vielleicht noch, aber dann wird es schon eng.
Apropos alt, was wollte ich eigentlich erzählen? Ach ja, Terminator 3. Den habe ich also nach langer Zeit just noch einmal gesehen und kann subjektiv verkünden: Er ist nicht wie guter Wein gereift. Nicht nur, dass das Franchise in meinem Kopf fest mit den 80ern und Anfang-90ern verbunden ist und damit Mobiltelefone wie viel zu moderne Fremdkörper wirken. Dieser Film stammt aus einer merkwürdigen Übergangszeit, in der vermehrt Frauen Badass-Rollen übernehmen durften und irgendwie trotzdem noch unangenehm objektifiziert wurden. Aber gut, dieser Film ist ein Kind seiner Zeit und gehört auch damit im Hinterkopf rezipiert. Ähnliches ließe sich auch über die Jahr-2003 (Computer-) Effekte sagen, so reichlich sie vorhanden und inzwischen nicht mehr so hip anzusehen sind – wäre da nicht Terminator 2, der auch heute noch weitestgehend ein Fest für die Augen ist.
Eigentlich stört mich etwas ganz anderes. Achtung, steile These: Dieser Film hätte so nicht existiert, wenn er 1995 erschienen wäre. Zwischen Tag der Abrechnung und Rebellion der Maschinen liegt ein Jahrzehnt, welches die Popkultur pflichtbewusst nutzte um sich alles einzuverleiben. "I'll be back.", "Hasta la vista, baby!" und eigentlich auch so ziemlich alles andere wurde ausgiebig durch den Zitat-, Hommage- und Parodiewolf gedreht. Leute rezitieren Dialoge oder Szenen, ohne die Vorlagen selbst je gesehen zu haben. In all die Verballhornungen setzt sich also viel später eine Fortsetzung und fällt dem eigenen Erbe zum Opfer; sie bringt an jeder Stelle augenzwinkernd ein selbstreferenziellen Gag unter und wirkt dadurch unsicher.
Am Ende ist Terminator 3 weder eine wirkliche Fortsetzung, noch eine Parodie, sondern eher eine Werbung für die Vorgänger. Immerhin klappt das recht gut: Ich habe weniger Lust mir die Nachfolger anzuschauen, lieber bleibe ich bei den Klassikern.