Ich war ja skeptisch. Resident Evil 4 von 2005 ist doch heute noch super, das kann höchstens einen ordentlichen Remaster vertragen und dann ist es noch locker zehn Jahre fit.
Ja gut, mein letzter Durchgang ist nun auch schon einige Jahre her und vielleicht fühlt es sich heute nicht mehr ganz so gut an wie in meiner Erinnerung. Kann sein, habe ich nicht getestet. Am Ende ist es eigentlich auch egal, denn das Remake des einflussreichen Klassikers ist unabhängig von der tatsächlichen Zeitgemäßheit (ist das ein Wort?) aus meiner Sicht vollends gelungen.
Gerade im Vergleich zu anderen, viel aufgeblähteren Spielen der letzten Jahre, ist diese sogar noch etwas gestraffte Version des Stoffes sehr willkommen. Mein erster, gemächlicher Durchgang dauerte etwa 17 Stunden, hat man ein gutes Gefühl für den Ablauf sind auch locker neun oder sogar unter fünf Stunden drin. Das kann man auch "mal eben" so einschieben, ohne sich gleich die nächsten mehreren Wochenenden blockieren zu müssen.
Doch damit ist es bei weitem auch kein kurzes Spiel. Es steckt viel drin und mit Kenntnis des Ablaufs erzeugt es mit seinem Fluss eine Sogwirkung, die mich gleich vier Durchgänge in wenigen Tagen durchballern ließ. An vielen Stellen sind kleine Details versteckt, die Abkürzungen ermöglichen und ein Beleg dafür sind, mit wie viel Umsicht und Sorgfalt die Entwickler den Wiederspielwert für die Fans in die Höhe treiben. Und bisherigen Reaktionen nach zu urteilen wird dies goutiert: Die Community ist sich meines Eindrucks nach in ihrem Lob überwältigend einig.
Capcom hat nach Resident Evil 7 (2017) und 8 (2021), sowie den Remakes von 2 (2019), 3 (2020) und jetzt 4 (äh… 2023) einen beeindruckenden Lauf und ich hoffe, dass sie das Niveau halten wenn sie diesen Weg weiter beschreiten. Wofür es meiner Laienmeinung nach sonnig aussieht, denn Resident Evil 4 Remake scheint gut anzulaufen. Es wird höchste Zeit für eine Neu-Neuauflage des Originals, denn selbst dessen Remake ist schon 20 Jahre alt.
…Ist das wirklich schon so lange her? *seufz*