Deutschland beweist die Tage wieder, dass wir es mit Digitalisierung nicht so dicke haben. Dazu heute an der Kasse ein Gespräch zwischen der Kundin vor mir und der Kassiererin:
Kundin: "Geht bei Ihnen die Kartenzahlung heute?"
Kassiererin: "Ja, seit gestern. Da haben wir neue Terminals bekommen."
Kundin: "Ah, sehr gut. Das mit dem Bargeld ist schon etwas umständlich und dauert immer so lange."
Kassiererin: "Ja, stimmt. Das ist man gar nicht mehr gewohnt."
Ich bin ja noch alt genug um eine Zeit vor des weitverbreiteten elektronischen Zahlens zu kennen. Damals, vor dem Krieg, als dieser neumodische Firlefanz eben noch neu war, ging ein deutlich hörbares Raunen durch die Warteschlange wenn ein Kunde an der Kasse sein Plastikkärtchen zog: "Och verdammt, jetzt dauert das wieder so lange", "Ich will doch nur meine 10 Mark-Telefonkarte bezahlen" oder "Danke, Kohl!" waren noch die freundlicheren Ausrufe.
Damals wie heute haben es die Leute eilig (Wer steht schon gerne irgendwo an, außer Briten?) und sie teilen sich auch immer noch ihren eigentlichen gemeinsamen Feind: Die alte Dame an der Kasse, die erstmal ihre Pfennige und Cents passgenau zusammensuchen muss. "Warten Sie, ich habe es passend…"
Manchmal sind die Dinge, die sich nicht ändern interessanter.