Anlässlich des 25. Jubiläums unserer aller Lieblingsarchäologin nutzte ich die ensprechende saftige Rabattaktion und wertete meine unvollständige (PC-) Tomb Raider-Sammlung zur Complete Collection auf.
Damit habe ich erstmal eine Weile zu tun und ich freue mich auch schon auf die ganzen alten Teile, die ich damals zwar fast alle angespielt, aber von The Last Revelation (1999), Legends (2006) und Anniversary (2007) abgesehen keins wirklich beendet habe.
Zunächst richte ich mein Augenmerk jedoch auf die neueren Ableger: Teil 3 der Rebootreihe, Shadow of the Tomb Raider (2018), habe ich bis dato ebenfalls noch nicht gespielt (irgendwas kam immer dazwischen), doch aufgeschoben ist schließlich nicht aufgehoben. Der untertitellose Neuanfang von 2013 und Rise of the Tomb Raider (2016) sind nun aber auch schon eine Weile her und meine Erinnerungen diesbezüglich nicht mehr die klaresten. Also nutze ich die Gelegenheit und frische sie ein wenig auf.
Zum Kontext: Nachdem sich die Uncharted-Reihe (der erste Teil ist von 2007) sehr an Lara Crofts immer weniger populären Abenteuern bediente und der Action-Adventureformel mit Hollywoodaction und Bombastinszenierung neues Leben einhauchte, revanchierte sich die Vorlage entsprechend und übernahm die Neuerungen zurück in den eigenen Neustart der Serie.
Aber nun zum eigentlichen Game, beendet nach einer Spielzeit von irgendwas zwischen 10 und 15 Stunden:
Ich bin fast schon überrascht wie gut sich das Spiel heute noch hält: Die Optik ist für acht Jahre noch völlig in Ordnung und weiß hier und da ein paar echte Hingucker zu liefern, spielerisch hat sich inzwischen noch viel weniger getan und wir könnten es hier auch einfach mit einem Titel aus dem letzten Jahr zu tun haben.
Die Balance zwischen ruhigeren Erkundungspassagen, hektischen Fluchtszenen und bewegungsintensiven Schießereien (die Gegner treiben die arme Lara nur zu gerne mit Molotovs und Granaten aus der Deckung) ist für meinen Geschmack sehr gut gelungen, man hält sich mit nichts zu ausgiebig auf um sich zu langweilen. Diesem Flow kommen insbesondere die abwechselungsreichen Kulissen zugute, die wahrscheinlich der eigentliche Star der Show sind.
Auch wenn dieses Spiel in den letzten Jahren bevorzugt als Schaubild für spielerisch-erzählerische Schwächen in Spielen herangezogen und dadurch auch gerne vom Games-Feuilleton abgewatscht wurde: Die Erzählung tut seinen Zweck und liefert schön seichte Popcornunterhaltung, etwas anderes sollte bei dieser Serie auch niemand erwarten.
Normalerweise – so gut kenne ich mich selbst – habe ich nach dem Ersten Abschnitt einer solchen mehrteiligen Reise erstmal Motivationsprobleme, aber diesmal habe ich so richtig Lust direkt in den zweiten Teil der Trilogie, Rise of the Tomb Raider, zu springen. Daran habe ich noch weniger Erinnerungen und freue mich darauf es noch einmal zu entdecken.