Softwaretipps kommen an dieser Stelle selten aus dem hohen Gras gesprungen, aber neulich machte ich den Fund des Jahres (ich übertreibe nur ein wenig).
Lange schon nervte es mich, dass man auf einem Desktoprechner in aller Regel nicht einfach per Software oder Tasten die Monitorhelligkeit anpassen kann. Es ist mir ein Rätsel, warum sowas nicht schon seit Jahren Standard ist,1 zumal in Laptops und anderen Mobilgeräten diese Steuerungen auch Teil des Betriebssystems sind.
Viel zu oft reckt man sich über den Schreibtisch und fummelt mit zittrigen Fingern an diesen blöden Touchflächen des Monitors herum und ärgert sich einerseits über deren schlechte Handhabbarkeit und andererseits über Fehlbedienungen des Menüs.
Von Dell etwa weiß ich, dass sie eine Software für Windows und Mac (für Linux wird es erwartungsgemäß finster) anbieten, die sich im Tray einnistet und dort für derlei Spielereien zuständig ist. Andere Hersteller mögen solche Lösungen auch parat haben, in diesem Bereich fehlen mir die persönlichen Erfahrungen.
Sicherlich lehne ich mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich einfach mal behaupte dass wir alle regelmäßig vor Monitoren (oder eben Linuxrechnern) sitzen, deren Hersteller nicht so gütig sind. Heute habe ich gleich zwei Lösungen erspäht, die zumindest bei mir gut funktionieren:
Für Windows 10 habe ich Twinkle Tray gefunden, welches mir ein Menü und bei Bedarf Tastaturkürzel für die Helligkeitseinstellungen aller angeschlossenen Monitore bereitstellt. Das Projekt ist Open Source und ist auch bequem aus dem Windows Store zu beziehen.
Unter Linux ist es – wie so oft – nicht ganz so einfach, aber immerhin weiß AskUbuntu Rat. ddcutil
hat in meinem Setup auf Anhieb Ergebnisse geliefert, auch wenn dessen grafische Oberfläche ddcui
wohl momentan (noch?) nicht in den Ubuntu 20.04-Repositories anzutreffen ist. Bis mir dazu etwas besseres einfällt reicht mir ein alias brightness='ddcutil setvcp 10'
, um mir wenigstens die Turnübungen auf meinem Schreibtisch sparen zu können.
Es ist an sich keine große Sache, aber der Komfortgewinn fühlt sich schon enorm an. Erst jetzt komme ich mir wie im 21. Jahrhundert angekommen vor.