Ausgedruckt

Heutzutage muss ich nicht mehr so viel drucken und war irgendwie stolz, dass der mitgelieferte Toner meines Druckers glatte zehn Jahre durchhielt. Irgendwann war dann doch das Ende der Fahnenstange erreicht, Nachschub wurde nötig. Umweltbewusst wie ich bin warf ich nicht gleich das komplette Gerät weg, wie die Preise es dem Endnutzer nicht erst seit gestern suggerieren, sondern entschied mich für die nachhaltige Variante: Tonerkartuschen austauschen.

Immerhin gibt es für dieses alte Gerät noch Originaltoner. Diese kommen gleich als Komplettsatz mit allen Farben daher und kosten mal eben 140 Euro. Uff. Das Gerät selbst war schon damals günstiger. Eigentlich brauche ich nur schwarzen Toner, denn ich drucke sowieso nur Schriftdokumente und irgendwelche Logos sehen auch in Grau gut genug aus. Für Fotos ist die Druckqualität ohnehin viel zu schlecht.

Also anders: Nach etwas Recherche entdeckte ich einen Händler mit gutem Leumund, der wiederaufbereitete Kartuschen, im Gegensatz zu den neuen Herstellereigenen, zum schmalen Taler anbietet. Und das sogar einzeln – Volltreffer!

Alles war super. Die Ware erreichte mich zeitig und unbeschädigt, das Druckbild war sogar besser als bei dem alten Teil. Sehr gut, damit bin ich mit etwas Glück erstmal ausgerüstet.

Das war vor einigen Monaten. Nun ereilte mich erneut die Notwendigkeit toten Baum zu beglyphen. In reger Vorfreude stöpselte ich den Drucker wieder ein. Kein Lebenszeichen. Das Gerät hat den ausgedehnten Schlummer diesmal nicht überlebt und ist dann doch reif für den Schrott.

Für einen Drucker aus dem niedrigen Preissegment ist das (nochmal: Immerhin zehn Jahre!) in meinen Augen schon eine stattliche Lebensspanne, ich ärgere mich hauptsächlich über den frischen Toner, der erst etwa zehn Seiten runter hatte. Wenigstens hat mich dieser im Gegensatz zu den Originalen nur etwa 20 Euro gekostet.

Jetzt stellt sich die Frage, ob ich wieder ein gutes Händchen beweise und erneut ein Gerät erwische, das mich so lange begleitet.