Große Bauchschmerzen bahnen sich an: Apple möchte automatische Abgleiche mit bekanntem dokumentierten Kindesmissbrauchsmaterial direkt auf den Geräten der Nutzer durchführen. Schlägt der Scanner an, sichten Mitarbeiter das Material händisch und verständigen die Behörden.
Nicht dass ich den Zweck nicht gutheiße, aber alleine das anlasslose Durchwühlen sensibler intimer Daten auf den privaten Geräten der Nutzer öffnet die Büchse der Pandora, die in Zukunft noch viele weitere Begehrlichkeiten wecken wird – da kann Apple noch so sehr die datenschutzfreundliche Umsetzung beteuern: Selbst "extrem seltene" Fehlerkennungen bedeuten bei buchstäblich unzähligen Bildern von potenziell milliarden Nutzern eine erhebliche Anzahl an Privatsphärenverletzungen durch den manuellen Sichtungsprozess.
Ich sträube mich ein wenig den abgedroschenen Vergleich zum 1984'schen Gedankenverbrechen zu bringen, aber diese Assoziation drängt sich förmlich auf, denn es wird sicherlich nicht lange dauern bis die Forderungen nach Ausdehnung dieser Maßnahme auf andere Felder gefordert wird. Neu wäre das nicht: Als erstes werden Überwachungsmaßnahmen im Zeichen der Kinderporno- und Terrorpropagandabekämpfung eingeführt, im nächsten Schritt auf andere Kapitalverbrechen wie Mord ausgedehnt, und warum dann nicht auch die kleineren Vergehen damit bekämpfen, vielleicht sogar präventiv? Es muss ja in jedermanns Interesse liegen, die ganze Bevölkerung anlasslos zu überwachen, damit der Meisenknödeldiebstahl von Dieters Terrasse lückenlos aufgeklärt werden kann! Wo ein Trog ist, kommen die Schweine.
Aber wir sind ja alle sauber und haben nichts zu verbergen, richtig?