Vor Ewigkeiten kam es mir bereits unter, jetzt wurde es zufällig erneut in meine Timeline gespült: Skyrim rendered in text lotet Möglichkeiten aus, große Rollenspiele – wie eben Skyrim – nur durch Text erlebbar zu machen. Das Ganze soll dann auch noch dynamisch vonstatten gehen, und stellt damit eine ganz andere Kategorie als die optisch nur oberflächlich ähnelnden Choose Your Own Adventure-Büchern dar.
Das Bebilderung im Artikel veranschaulicht das Prinzip sehr schön, kurz gesagt läuft im Hintergrund ein herkömmliches Spiel mit allen seinen Systemen und Mechaniken, nur dass die Ausgabe nicht durch eine 3D-Engine auf dem Bildschirm erfolgt, sondern prozedural in Text generiert wird. Die interessante Erkenntnis liegt darin, dass man sich bei der Beschreibung der Spielabläufe an einem klassichen Buch orientieren kann und damit den Abstraktionsgrad (und damit die Feingliedrigkeit der zur Auswahl stehenden Handlungsoptionen) je nach Situation beliebig erhöhen oder senken kann, je nachdem was für den Spielverlauf gerade angemessen ist.
Ich spielte den beigelegten Proof of Concept, Insignificant Little Vermin und ich bin ziemlich angetan. Für mich als jemanden, der bei Actionsequenzen in Büchern innerlich aufstöhnt und lieber weniger als mehr davon zu Gesicht bekommen möchte, ist dies eine sehr gelungene Kreuzung aus den unendlichen Möglichkeiten der Literatur und spaßig-fesselnder, insbesondere dynamischer Interaktion – Die großen Vorzüge aus beiden Welten.
Spielt es ruhig mal an. Es dauert auch nicht lange und ist perfekt auch in Häppchen für die kurze Wartezeit an der Bushaltestelle oder sonstwo geeignet.