Händisch digitalisiert, analog übertragen

Medizinische Unterlagen sind wichtig, und gerade bei dauerhaften oder langanhaltenden Zuständen ist es sicher nicht verkehrt sie zur Hand zu haben. In diesem Fall ging es um Daten, die nach 30 Jahren vernichtet werden und die Frist wäre bald abgelaufen. Also her damit.

Es lief ungefähr so ab: Der Aktenordner wird aus dem Archiv angefordert und quer durch Deutschland transportiert. Danach nimmt jemand den Ordner auseinander, scannt die relevanten Seiten einzeln ein und fasst sie in einem PDF zusammen.

Soweit ist alles gut und klar, man kann nicht erwarten dass Dokumente dieses Alters digital vorliegen. Dann aber wird die entstandene Datei (1,4 MB) auf eine CD gebrannt und als Einwurfeinschreiben verschickt.

Natürlich ist es so besser als sie in einer unverschlüsselten Mail zu senden, aber vielleicht ginge es auch in einem verschlüsselten Archiv im Anhang mit der Passwortübergabe per Telefon (PGP lasse ich mal gleich ganz außen vor)? Der Betrieb einer kleinen Downloadplattform wäre auf Dauer sicher auch günstiger. Aber vielleicht kommen diese Fälle auch nicht besonders oft vor und bestimmt machen vorhandene Prozesse und Regularien die Sache auch nicht einfacher. Dafür habe ich ebenfalls Verständnis.

Eigentlich wollte ich auf etwas anderes hinaus: Es kommt mir ulkig vor, eine für heutige Verhältnisse winzige Datenmenge (Nochmal: 1,4 MB! Das hätte sogar auf eine Diskette gepasst!) auf diese Weise zu übertragen; mit dem Smartphone im Wald bei schlechtem Empfang bräuchte ich nur einen Augenblick. Wir leben in wilden Zeiten.