Ich bin ein Valheimer

Valheim ist momentan mein Wahl-Heim.

Nicht gut? Nein? Okay, allzu erzwungene Gags mal beiseite und stellen wir zumindest erstmal fest, dass Valheim – ganz im Gegensatz zu meinem Humor – wirklich spaßig ist.

Von Minecraft und etwas Ark: Survival Evolved mal abgesehen habe ich im letzten Jahrzehnt kaum Ausflüge in das Survival-Sandbox-Genre gewagt. Gut, dass ich es in diesem Fall tat, auch wenn zunächst nur der großartige Nintendo 64/PlayStation 1-Look mein Interesse weckte.

Spätestens nach dem schön untermalten Trailer und der Kunde, dass Valheim seinen Fokus eindeutig eher auf PvE legt, lag nur ein Schluss nahe: Spiel und Spieler (also ich) sind füreinander gemacht. Und mit dieser Einschätzung scheine ich nicht alleine zu sein, das Spiel hat in der ersten Woche nach Start schon eine Million Einheiten abgesetzt und ist auch sonst gerade in aller Munde.

Was fesselt mich hier nun also so sehr? Gut dass du fragst!

Für einen Early Access-Titel ist das Spiel bereits in einem sehr guten Zustand, sowohl auf technischer als auch auf inhaltlicher Seite. Mir sind bisher keine groben Bugs oder Abstürze untergekommen und es gibt ordentlich zu tun.

Valheim ist weniger langwierig und grindy als andere Survivalgames, die Bäume für die Hütte sind schnell gefällt und die Butze steht im nu. Auch das leibliche Wohl der Spielfigur spielt eine erfrischend zurückhaltene Rolle: In anderen Spielen dieses Genres kämpft man ständig gegen seine Bedürfnisse an, in Valheim geht es da deutlich entspannter zu. Wenn man nur an seiner Bude rumbaut muss man nicht ständig Nahrung zu sich nehmen um nicht aus den Latschen zu kippen. Dass man dann im Gegenzug mit einer kleineren Lebensleiste und weniger Ausdauer bei einem Sturz vom Dach schneller stirbt ist kalkulierbare Abwägungssache des Spielers.

In vergleichsweiser Windeseile zieht man so ansehnliche Basen hoch und muss dabei auch noch weniger mit dem Bausystem kämpfen als beispielsweise in Ark oder Fallout 4. Ich bin vielleicht nicht ganz im Thema, aber zumindest ich habe seit Minecraft nicht mehr so entspannt (und schick!) in einer 3D-Welt gebaut.

Zwischendurch kann es mal passieren dass ein paar Monster auf einen Überfall vorbeischauen, aber das sorgt dann eher für gelungene Abwechselungen als dass es frustrierend wird.

Überhaupt: Wer sich sorgfältig vorbereitet und umsichtig spielt lebt eindeutig länger und schafft mehr bevor er ins pixelige Graß beißt und anschließend nackig seine Klamotten wieder vom Ort seines Ablebens auflesen darf. Wirklich knifflige Situationen rührten meistens von meiner eigenen Unachtsamkeit her, Unfairness ist mir im reinen PVE bisher noch nicht begegnet.

Insgesamt ist dieses Spiel auch für wenig ausgeprägte Wikingerfans (ich mag eigentlich nur den Met) mehr als gut auszuhalten, und mit den aufgerufenen 16,79 € ist das Ding auch noch spottbillig für das was geboten wird. Außerdem sind Trolle tausendmal cooler als Dinos.

Also definitiv eher ein Valja als Valnein.

Sorry.