Der natürliche Lauf der Dinge (in Mordor)

Ich kann es immer noch nicht fassen. Da reißt man als der helle Herscher anderen ein Bein (oder andere Gledmaßen) aus um eine stattliche Orkarmee zusammenzustellen, mit dem Ziel Sauron höchstselbst in seinen plattengerüsteten Hintern zu treten. Und dann sowas. Verrat!

Die erste größere Schlacht ist geschlagen, die Festung von Núrnen eingenommen. Sich im Kampf verdient gemachte Hauptmänner werden zu Häuptlingen ernannt. In meiner unendlichen Großzügigkeit lasse ich sogar noch Spezialtrainings springen, um meine Leute noch zäher und gefährlicher zu machen. Die Festung darf schließlich bei einem Gegenangriff nicht wieder in die Hände des dunklen Herrschers fallen.

Dann, wenige Minuten nach den Personalentscheidungen, taucht einer meiner besten Männer hinter mir auf, faselt etwas davon dass er zu stark geworden und ich seines Gehorsams nicht mehr würdig bin. Zutiefst erschüttert schlage ich dem abtrünnigen Olog-hai nach kurzem aber intensivem Kampf den fetten Kopf von den Schultern.

Az-Gang der Haarige, von ihm hätte ich das nicht erwartet. Ich weiß noch als er zu mir kam, mit seiner löwenähnlichen Mähne. Als er Ar-Benu Gliedreißer bei seinem Gelage überfiel und tötete, wachte ich über ihn. Ich feuerte ihn an, als er in der Arena gegen Thrak Stahlschläger antrat. Wie stolz ich war, als er ihm unter tosendem Applaus der Zuschauer den Fuß auf den Rücken setzte und ihm beide Arme herausriss. Oder als wir seinen Häuptlings-Vorgänger, Ghûra den Wütenden, in einen Hinterhalt lockten und ihn heimtückisch abstachen. Wir haben einiges zusammen erlebt, es war eine gute Zeit.

Er war mein bester Caragor im Stall, jetzt hängt sein aufgespießter Kopf an unserer Festung. Narûg der Zerstörte hat seinen Platz eingenommen und ist hoffentlich klüger als er, denn Nazû der Kuppler steht vorne in der Schlange und ist schon ganz heiß auf seinen Posten.