Ein weißer Kerl erzählt euch jetzt mal etwas über Rassismus, oder zumindest was er glaubt zu dem Thema verstanden zu haben.
Rassismus ist nicht das Problem der PoC1, es ist unseres. PoC sind die Leidtragenden. Sie haben alles Recht dazu, wütend zu sein. Wir sind diejenigen, die das Problem lösen müssen und die einzigen, die es können.
Wir Weiße erwarten von ihnen, dass sie ihre Herkunft oder Hautfarbe ständig korrekt vertreten, uns am besten noch rund um die Uhr geduldig Rede und Antwort stehen, müssen dabei stets diplomatisch sein, dürfen uns nicht auf den Schlips treten. Als wären sie uns gegenüber verpflichtet.
Wir müssen dringend damit aufhören, Leuten nicht zuzuhören, wenn uns ihr Ton nicht passt. Es ist wichtig, dass sie uns ihre Erfahrungen schildern, auch wenn es uns wehtut. Das ist nichts gegen das, was diese Leute schon alles aushalten mussten und in Zukunft noch müssen.
Wir alle sind rassistisch, auch wenn wir es eigentlich gut meinen. Die Vorurteile stecken so tief in uns, wir werden sie nur mit viel Mühe wieder los, wenn überhaupt. Was das für die Betroffenen am anderen Ende bedeutet, kann man ja leider fast täglich in den Nachrichten hören.
Wenn uns das nächste Mal ein aufgeregter Ton erzürnt, versuchen wir uns mal in die Lage unseres Gegenübers zu versetzen und trotzdem weiter zuzuhören. Wir brechen uns damit wirklich keinen Zacken aus der Krone.
People of Color. Besser als "Nichtweiße", weil dort mitschwingt dass Weiß die Norm ist. ↩