Warum sollte man sich nach der großen kulinarischen Katastrophe von neulich noch einmal die Finger an der sprichwörtlichen Herdplatte verkokeln? Dummerweise blieb es bei besagtem Einkauf nicht bei einem Fehlgriff. Und so kam es, dass ich heute eine Thai-Pfanne von Erasco dem Vorratsschrank entnahm.
Auf das Schlimmste gefasst, setzte ich den Dosenöffner an und zu meiner Überraschung quoll mir der wohlriechende Duft von Thai-Curry in die Nase. "Ich muss wohl träumen", dachte ich mir, während ich einen dosenförmigen Monolithen aus dem Blech in meine Pfanne gleiten ließ. Die Farbe ist auch okay – man kann sogar einzelne Zutaten, wie Scheibchen von Mini-Maiskölbchen, mit bloßem Auge ausmachen. Den Brocken mit einem Rührgerät gekonnt zerlegt und der Inhalt meiner Pfanne sieht dem Serviervorschlag des Etiketts tatsächlich ziemlich ähnlich. Donnerlittchen.
Brutzel, brutzel, wenige Minuten vorgespult und die Pfanne steht auf dem Tisch. Kann es tätsächlich sein? Ein Dosengericht, was wirklich gut schmeckt? Der Heilige Gral scheint gefunden!
Denkste. Im Gegensatz zur Pilzrisotto-Pfanne ist es nicht unbedingt nur schlecht, sondern es schmeckt einfach nicht. Damit meine ich die komplette Abwesenheit von Geschmack. Es ist mir unerklärlich, beim Öffnen der Dose hat es doch wenigstens angenehm gerochen. Bei der Herstellung muss es extra einen Arbeitsschritt gegeben haben, den Zutaten sämtlichen Geschmack zu entziehen. Es ist ein Wunder, nur leider kein positives.
Unmotiviert löffele ich also dieses essengewordene Schulterzucken und schwöre mir, mich nie mehr auf solche Experimente einzulassen. Oder mit anderen Worten: Fortsetzung folgt bestimmt.