Videospieler stehen in dem Ruf, faule Stubenhocker zu sein. Diesem Bild muss ich selbstredend gerecht werden und gehe dabei All In: Im Gegensatz zu den ganzen Anfängern lasse ich gerne für mich spielen.
Da schaue ich mal kurz in ein neues Skyrim-Let's Play rein und hänge sofort wieder an der Nadel. "Das will ich auch", plärre ich und schaue in die verlinkte Modliste. Bei den Acht, gleich vier A4-Seiten! Das ist eine Menge Holz und bis das alles installiert ist, fließt noch viel Wasser den Karth runter.
Natürlich kann ich auch einfach liegen bleiben und mir die zweite Folge ansehen. Außerdem bin ich in die emergente Geschichte von FightinCowboy nun schon dermaßen emotional investiert, dass ich unbedingt wissen muss wie es weitergeht *hust*.
Man kann aber auch noch anders faul sein, und zwar mit der offline-Variante: LitRPGs – Science-Fiction- oder Fantasyliteratur, die das mechanisches Grundgerüst ihrer zugrundeliegenden Regelwerke mit in die Erzählung einbindet. So freuen sich die handelnden Figuren nach einem Kampf über den Levelaufstieg und über neue Attribut- und Skillpunkte.
Diese besonders spezielle literarische Spielart stammt meines Wissens nach aus der Fanfiction-Ecke und wird hauptsächlich von Hobbyautoren beackert, dementsprechend ist die Qualität der Texte schwankend. Aber sind wir mal ehrlich: Skyrim gewinnt für Story und Erzählung auch keine Preise. Unterhaltsam ist es allemal.
Erfreulicherweise ist die preisliche Hürde mit Beträgen zwischen drei und acht Euro für ein eBook bei Amazon nicht sonderlich abschreckend. Wer zufällig ein Kindle Unlimited-Abo hat1, kann sich auch so ohne weitere Kosten in einige Serien einlesen. Recht populär scheint beispielsweise die Chaos Seeds-Reihe zu sein.
Warum nicht gleich ein "normales" Buch lesen oder einen Film schauen? Als langjähriger Spieler ist mein Hirn dermaßen auf Belohnungsmechanismen in Games konditioniert, dass ich mich auch sehr über das Loot in Let's Plays und besonders LitRPGs freue, als wäre es mein eigenes. Es ist auch schön den gleichen befriedigenden Kick zu bekommen, ohne hunderte Stunden und/oder viel Geld in ein Spiel zu investieren. Und der unsichere Typ in mir ist auch froh, wenn er mal keine schweren Entscheidungen selbst treffen muss.
Und jetzt entschuldigt mich, ich habe Abenteuer zu erleben bezeugen.
Vielleicht hält man auch einfach die Augen nach kostenlosen Probeabos offen. Ich mein ja nur. ↩