Gelesen: World War Z

Corona bringt aktuell das öffentliche Leben zum erliegen und meine Wenigkeit beschlich die außerordentlich gute Idee, sich währenddessen ausgerechnet mit einer Zombieapokalypse abzulenken. Vorhang auf für World War Z.

Bis auf den Titel und das Setting hat dieses Buch herzlich wenig mit dem darauf basierenden Film von 2013 gemein, also dürfen sich Bewegtbildfreunde ruhig auch mal mit starren Buchstaben befassen. Alle anderen eigentlich auch.

Ich selbst bin mittlerweile eigentlich recht Zombiemüde. Im Wesentlichen unterscheide ich zwischen zwei Geschmacksrichtungen, in die sich so ziemlich alle mir bekannten Werke dieser Art – seien es Filme, Serien oder Videospiele – einsortieren:

  1. Die klassische Dawn of the Dead-Schule, mit ihrem Fokus auf Horror, Terror und Splatter. Motto: Hauptsache Blut und Eingeweide!
  2. Die modernere Spielart im Stile eines The Walking Dead, die sich ausgiebiger mit Konflikten zwischen Überlebenden beschäftigt. Tenor: Die Zivilisationsdecke ist dünn, böse Menschen tun sich böse Dinge an.

World War Z ist für mich in der Hinsicht erfrischend, dass es die ganze Geschichte auf einen globaleren Level hebt und dabei doch nah genug an den Figuren bleibt, denn es beschreibt seine Welt indem es sich als Aneinanderreihung von Interviews mit Überlebenden präsentiert. So berichtet etwa ein Arzt vom ursprünglichen Ausbruch der Zombieplage, ein japanischer Nerd von seiner Flucht aus der Stadt oder ein ehemaliger Politiker von Krisensitzungen mit Vertretern ander Nationen.

Mit diesem Kniff werden unterschiedlichste Blickwinkel angeboten und mit einem bemerkenswerten Blick für Details stets auf interessante Weise dargebracht. Ob einer der vielen Erzähler etwas über Technologie, geschichtliche Ereignisse oder sonstige Zusammenhänge erzählt, alles ist ein Anker in unsere reale Welt und lässt sich nachschlagen, die Atmosphäre profitiert davon enorm.

Selbst wenn ihr sonst also nicht viel mit Zombies anfangen könnt, schaut ruhig mal rein. Besonders, wenn Englisch kein Problem für euch ist, denn für Amazons Kindle gibt es die Originalfassung (zumindest bei Erscheinen dieses Beitrages) für schlappe zweieurofuffzich.