Nach dem ganz okayen Gears of War 4 (2016) habe ich mich nun also auch dem neuesten Teil der Serie gewidmet. Dieser hört nun ganz offiziell auf den Namen Gears 5, weil, äh, *blätterraschel* wir es ja schon immer so abgekürzt haben. Ahja.
Dem Feind in die Flanke gefallen
Jedenfalls ist drin was draufsteht, nämlich weiterhin Geballer bis zum Umfallen. Jedoch – im Gegensatz zum Vorgänger – mit der richtigen Dosierung eingestreuter ruhiger Passagen zum Abkühlen. Dort werden dann die Charaktere ein wenig ausgearbeitet und dieses Mal tatsächlich sympathisch dargestellt. Jeder stellt zwar einen Archetypen dar und die Entwicklungen sind alles andere als unvorhersehbar, aber es ist gut genug dass gewisse Ereignisse einen Eindruck hinterlassen. Insgesamt eine große Verbesserung zu den Vorgängern.
Bleiben wir bei Verbesserungen: Äußerst erfreulich ist der Umstand, dass wir es in dieser traditionell sehr machohaften Serie (Harte Typen, so breit wie Autos; Gewehre mit Kettensägenbajonetten usw.) mit einer weiblichen Hauptfigur zu tun haben. Und eine starke obendrein. 10/10, gerne wieder.
Nicht unerwähnt bleiben soll auch die Technik, denn das Spiel sieht großartig aus. Und nicht nur das, auf der Xbox One X läuft das Spiel – oder so habe ich mir zumindest sagen lassen – in 4k mit 60 FPS und der PC-Port hat Referenzcharakter.
Neben die Deckung gerutscht
Einen Kratzer auf dem neuen Brustpanzer gibt es dann aber doch: Die Entwickler haben sich offenbar von Uncharted 4 (2016) inspirieren lassen und größere, mit einem Fahrzeug mehr oder weniger frei erkundbare Gebiete eingebaut. Die zweiten und dritten Akte (von insgesamt vieren) finden jeweils in einem solchen Gebiet statt, was dem Pacing nicht besonders zuträglich ist, auf der anderen Seite aber auch kein Beinbruch darstellt. Wäre Akt 3 klassisch linear, hätte dem Spiel in jedem Fall nichts gefehlt.
Apropos Fehlen: Manche Leute haben wohl das etwas abrupte Ende bemängelt. Kann ich nachvollziehen, wiegt für mich aber nicht schwer, da ich sowieso davon ausging hier den zweiten Teil einer Trilogie zu spielen. Davon ganz unabhängig ist dieses (nicht-) Ende aber dermaßen bombastisch inszeniert, dass sich Gears 5 selbst vor Schwergewichten wie Call of Duty oder eben Uncharted nicht verstecken muss. Damit kann ich gut leben.
Den Sieg davongetragen
Gears 5 ist ein besonders im Koop enorm spaßiger Shooter und mit seiner Qualität genau das was das Lineup von Microsoft gerade braucht1. Für Xbox- und PC-Spieler gerade im Kontext des Gamepasses ein absoluter No-Brainer. Daumen hoch.
Jaja, es werden noch viele Spiele dieses Kalibers benötigt, aber das ist etwas für einen anderen Beitrag. ↩