♪The Times They Are a-Changin'♪

Heute dachte ich darüber nach, warum ich eigentlich noch ein optisches Laufwerk in meinem Rechner habe. Meine Spiele erwerbe ich als digitale Versionen, Filme werden entweder aus dem altmodischen linearen Fernsehen aufgenommen oder von Netflix und Konsorten gestreamt, Daten werden über das Internet oder via USB-Sticks getauscht. An anderer Stelle führte ich dies bereits etwas aus.

Was ich aber gerne noch im Regal stehen habe ist meine Musiksammlung. Zum einen gehören Verpackung und Artwork zum Gesamtkunstwerk "Album", zum anderen will ich meine Sammlung immer mitschleifen. Springen wir doch einmal in die graue Vorzeit zurück:

Irgendwann Anfang der 2000er waren Smartphones mit ihren vielfältigen Funktionen wie wir sie heute kennen noch nicht in Sicht. So musste man für mobilen Musikgenuss entweder auf einen tragbaren CD-Spieler oder auf die gerade populär gewordenen MP3-Player ausweichen. Im Rückblick fast erschreckend: Mein erster MP3-Player hatte 64 Megabyte Speicher. Ich meine mich daran erinnern zu können, dass immerhin ein komplettes Musikalbum mit einer Bitrate von 128 kbit/s darauf platz finden konnte. Ist ja wohl auch mehr als genug! Ich las damals in der Bravo Screenfun, dass diese Bitrate absolut ausreichend sei; höhere wären nur Platzverschwendung bei vernachlässigbarem Qualitätsgewinn.

Es dauerte eine Weile bis mir auf dem Weg zur Schule ein merkwürdiges Scheppern in meiner Musik auffiel. Einmal bemerkt, konnte ich nicht mehr daran vorbeihören und mir war sofort klar, dass dieses Problem von der Bitrate herrührte. Und so nahm ich meine CDs aus dem Regal und rippte sie erneut, diesmal mit 192 kb/s. Das Problem war gelöst, und meinem nächsten Player mit 512 Megabyte Speicher waren die nun etwas speicherhungrigeren Musikstücke dann auch recht egal.

Einige Jahre später wechselte ich mit einem iPod Nano (1 Gigabyte Speicher) und nach noch ein paar weiteren Jahren mit einem Mac ins Apple-Lager. Damals fand ich iTunes ganz super und zögerte nicht lange meine Musik erneut zu rippen – diesmal ins AAC-Format. Mir kam es nicht in den Sinn eines Tages keine Apple-Produkte mehr zu nutzen, also war es mir egal ein Format zu verwenden, welches im Gegensatz zu MP3 nicht von allen Geräten verstanden wurde (und auch heute noch nicht wird).

Es kam wie es kommen musste: Neue Geräte ohne Apfel kamen ins Haus und verstanden AAC nicht. Mittlerweile hätte ich am liebsten freie Alternativen wie FLAC oder Vorbis genutzt, aber bei denen sieht es auch heute unterstützungsmäßig noch finsterer aus als bei AAC.

Wo wir wieder in der Gegenwart wären: Meine Sammlung liegt momentan erneut in MP3 mit 320 kb/s vor, und ich habe keine Ahnung wo die Reise in den nächsten Jahren hingeht. Immerhin habe ich alle CDs beisammen und kann so relativ flexibel (~80 CDs möchten dann erstmal neu codiert werden…) auf jedes neue Format aufspringen.