Ground Zeroes, der vorab veröffentlichte Prolog zu Metal Gear Solid V: The Phantom Pain erregte in der Spielerschaft kürzlich einiges an Aufmerksamkeit. Zum einen durch die hervorragende spielerische und grafische Qualität, zum anderen durch seinen Umfang und seinen Preis.
Das Spiel in einem Satz: Man muss als Spieler in ein US-Gefangenenlager an der Südspitze Kubas (Gitmo lässt grüßen) eindringen und dort zwei Gefangene befreien.
Klingt nicht nach viel – ist es auch nicht. Bei mir rollte der Abspann erstmalig nach etwas mehr als zwei Stunden über den Bildschirm. Aber dabei muss es ja nicht bleiben. Das Spiel ist so aufgebaut, dass man diese Aufgabe auf unterschiedliche Art und Weise angehen kann.
Schleiche ich mich an den Wachen im Lager vorbei? Kein Problem. Verstecke ich mich auf der Ladefläche eines Lastwagens und lasse mich unbemerkt in den Sicherheitsbereich fahren? Ist möglich. Sprenge ich am anderen Ende des Lagers etwas in die Luft und nutze die Verwirrung um durch die Maschen zu schlüpfen? Machbar. Luftschächte? Gibts auch.
Es gibt viele Dinge, die man in diesem Spiel ausprobieren kann. Und so vieles davon funktioniert. Im nächsten Durchgang probiert man dann mal etwas anderes aus. So relativiert sich die kurze Story recht schnell.
Hat man erst einmal alle erdenkbaren Möglichkeiten erschöpft, kann man sich noch an den Nebenmissionen versuchen. Diese finden ebenfalls im Gefangenenlager, aber unter anderen Bedingungen statt. Neben anderen Tageszeiten, die ein anderes Vorgehen erfordern, gibt es auch andere Dinge zu erledigen. Auch hier kann man seinen Ansatz wieder frei wählen.
Mittlerweile habe ich Ground Zeroes über 16 Stunden gespielt. Da sind die 30 € dann doch nicht mehr so viel. Ich hatte mit teureren Spielen schon weniger Spaß. Mein einziges Problem: Der Termin für das Hauptspiel steht noch nicht fest. Man geht davon aus, dass es irgendwann im nächsten Jahr erscheinen wird. So lange werde ich mich mit dem Prolog dann doch nicht über Wasser halten können.
Das Häppchen hat auf jeden Fall ordentlich Appetit gemacht.