Next-Gen-Finanzierung

Ich plane den Erwerb einer Xbox One. Wundert jetzt vielleicht nicht viele. Tatsächlich habe ich es schon viel früher geplant. Ich habe gespart. Dann wurde ich – durch Microsofts vielfache Kehrtwenden – unsicher. Ich hatte sogar meine Vorbestellung storniert. Typisch für mich, habe ich auch das bisher angesparte Geld für andere Annehmlichkeiten ausgegeben. Ebenfalls typisch für mich, habe ich nach einigen Wochen des Sackenlassens meine Pläne reaktiviert: Es wird wieder Geld zur Seite gelegt.

Zum Launch wird es jetzt nichts mehr, aber damit kann ich leben. Vielleicht klappt es ja in der zweiten Dezemberhälfte oder Anfang Januar. Vorrausgesetzt, das Objekt der Begierde ist lieferbar.

Wie kratze ich also die benötigten 500 € (zuzüglich etwa 60 € für ein Spiel) zusammen? Unser Haushaltsplan ermöglicht mir nur ein relativ schmales Taschengeld, wirklich viel kann ich da nicht zurücklegen. Ich wage mal einen ganz neuen Schritt: Ich verkaufe alte Spiele.

Meine Xbox 360-Sammlung umfasst grob geschätzt 50 Spiele. Die meisten davon werde ich ziemlich sicher nie wieder anfassen. Selbst die absoluten Perlen werden zu Staubfängern mutieren.

Ich war schon früher stolz auf meine Spielesammlungen, aber wenn ich ehrlich bin sind die allermeisten Games für mich wie Zeitungen: Sind sie einmal durch, sind sie Müll. Okay, das ist vielleicht etwas zu hart ausgedrückt, aber das Prinzip passt. Im Normalfall beschäftige ich mich einige Tage oder Wochen mit einem Spiel, dann wandert es in den Schrank. Nur sehr wenige Ausnahmen werden später noch einmal ernsthaft ausgepackt – schließlich ist der Zulauf an neuem Material hoch genug. Wozu dann noch das alte Zeug? Meine alten Konsolen waren beim Kauf ihrer Nachfolger auch immer direkt außer Betrieb.

Also habe ich alle Spiele ausgemustert, die ich direkt auf dem ersten Blick nicht als würdig erachtete meine Sammlung nachhaltig zu bereichern. Und das war der Großteil.

Einzeln verkaufen ist mir zu mühsam, also versuche ich sie als ausgewogene Pakete loszuwerden. Die ersten 14 Spiele werden so gerade bei eBay versteigert. Gerade jetzt, während ich diesen Satz schreibe, liegt das bisherige Höchstgebot bei zirka 40 €. Verglichen mit meinen damaligen Einkaufspreisen natürlich ein extremer Wertverlust, aber ich bin schon recht zufrieden. Vielleicht tut sich in der Hinsicht ja noch etwas. So bekomme ich wenigstens noch etwas Geld für Dinge, die ich nicht mehr benötige und ansonsten nur Platz verschwenden. Soll sie doch jemand haben der sie noch gebrauchen kann.

Die nächsten Pakete bestehen dann aber auch aus attraktiveren Spielen – vielleicht kommt dabei ja noch etwas mehr rum. Ich bin recht zuversichtlich dass ich mit dem Spieleverkauf zumindest 100 € zusammenbekommen kann. Und dabei stapele ich möglicherweise noch tief. Aber man will sich auch nicht zu früh freuen.

Auf jeden Fall macht diese Maßnahme das entbehrungsreiche Sparen spannender, lockerer und vor allem spaßiger. Und dank Microsofts Umdenken bezüglich Gebrauchtspielsperren kann ich in einigen Jahren auch meine Xbox One-Spiele verkaufen, wenn die nächste Generation ansteht.

Vielleicht hätte ich große Neuanschaffungen früher auch schon so handhaben sollen.