Netzwerk-Nerdtum

Papa hat neues Spielzeug bestellt: Die DS213j von Synology. Was zur Hölle ist das für ein Viech? In erster Linie ein Network Attached Storage (NAS). Zusätzlich aber noch so viel mehr. Lehnt euch zurück, ich erzähle jetzt mal etwas.

Ausgestattet mit zwei Festplatten (nicht enthalten) könnt ihr darauf eurem Datenmessitum in nicht geahnter Qualität fröhnen. Gerade dann nützlich wenn man nicht nur einen Rechner daheim hat. Ihr schiebt euren Krempel einfach auf diese Wunderkiste, und ihr könnt von allen Rechnern, Smartphones und Tablets darauf zugreifen. Per DLNA könnt ihr Filme, Musik und Fotos durch euer Netzwerk schießen und beispielsweise direkt auf eure Xbox 360, Playstation 3 oder auf euer SmartTV streamen.

Ihr könnt eure Daten auch in freier Wildbahn nutzen: Ihr habt eure eigene Cloud in eurer miefigen Butze stehen. Wozu noch seine Daten bei fremden Firmen im Ausland lagern? Ich fühle mich aus Datenschutzgründen besser, wenn mein Zeug nicht bei Dropbox, iCloud und Co. liegt – ich bin endlich wieder Herr über meine eigenen Daten. Hier werden sie nur von mir analysiert und gescannt. Und trotzdem überall abrufbar.

Externe Datenzentren haben aber auch Vorteile: Ich muss mich selbst relativ wenig mit Backups beschäftigen – ich hatte immer etwas Angst davor, dass eine meiner Festplatten einfach das zeitliche segnet und mein Zeug dann einfach weg ist. Das ist vielen – mich eingeschlossen – schon passiert. Ich war dann dankbar, dass ich mich bei anderen Firmen nicht wirklich darum sorgen musste – bei denen geht schon nichts verloren. Oder zumindest ist das recht unwahrscheinlich. Und hier kommt die zweite Festplatte der DiskStation ins Spiel: Natürlich könnte ich beide Platten einfach normal nutzen. Doppelter Speicherplatz und so. Raucht aber eine Platte ab, verschwinden die darauf gespeicherten Dinge – im schlimmsten Fall – ins ewige Datennirvana. Dann lieber den halben Speicherplatz, dafür aber alles doppelt: Festplatte 1 wird einfach auf Festplatte 2 gespiegelt. RAID 1 ist das Zauberwort. Gibt eine Platte also den Geist auf hat die zweite immer noch alles da. Dann wird einfach die defekte Festplatte durch eine neue ersetzt. Das System kopiert dann die Daten des noch vorhandenen Massenspeichers auf den neuen. Und ZACK, schon sind alle Daten wieder (doppelt) vorhanden. Somit ist man schonmal auf technische Defekte der mechanischen Magnetscheiben vorbereitet.

Das ist ja soweit gar nicht mal so schlecht, aber es kommt noch mehr:

Synology hat dem Kasten noch ein paar andere nette Funktionen spendiert. iTunes-Server? Check. Antivirus? Natürlich. Backups von/auf Rechner und Cloud-Dienste? Logo. Unterstützung für Überwachungskameras? Nettes Extra. Webserver mit PHP und MySQL? W00t! Mailserver? Was kann das Teil eigentlich nicht?!

Gute Frage. Es gibt viele nützliche Addons direkt vom Hersteller sowie Third-Party-Basteleien. Sogar ein Minecraft-Server ist möglich! Das Ding kann sogar BitTorrent und Emule. Oder auch "normale" Downloads über FTP oder HTTP. Einfach anstoßen, Rechner aus und ab ins Bett – den Rest macht die DiskStation. Inklusive Entpacken. Und das ist noch nicht einmal alles. Der helle Wahnsinn.

Es ist weit mehr als ein schnödes NAS. Es ist ein Server für zuhause. Günstiger und stromsparender kann man etwas derariges kaum selbst zusammenschrauben.

Mit Sicherheit werden später an dieser Stelle noch einige Erfahrungsberichte und Basteleien zu finden sein.